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Geschichten über Bilder, die irgendwann irgendwo s o n s t entstanden sind.

Christina Hanck

Christina Hanck

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Viele Jahre habe ich gebraucht, um endlich einmal nach Kroatien fahren zu wollen. Die Vergangenheit des Bürgerkrieges zwischen Kroatien, Bosnien und Serbien, das damit verbundene Grauen und die Verbrechen an der Bevölkerung, machten es schwer, unbefangen nach Kroatien zu reisen. Natürlich ist der Bürgerkrieg über 20 Jahre her. Aber ich erinnere mich noch sehr deutlich an das Gefühl der Ohnmacht, das man bei den Bildern und Berichten während der Nachrichten (und darüber hinaus) hatte. Mitten in Europa passierten diese schrecklichen Verbrechen! In meinen Augen war der Krieg durch nichts legitimiert. Auch nicht durch die politische Entwicklung nach dem Auseinanderbrechen des jugoslawischen Staates und seiner föderativen Teilrepubliken. Doch in diesem Jahr stand der Plan fest: ein paar Tage durch Kroatien zu reisen. Die Eckpunkte sollten Split, Dubrovnik, die Kornati Inseln und der Nationalpark Plitvicer Seen sein.

Die Schönheit dieser Teile des Landes, die wir dann im April bereisten, war überwältigend. Besonders beeindruckend jedoch war der Tag, den wir trotz Regen im Nationalpark Plitvicer Seen verbrachten. Wenn es Bilder für ein Paradies auf Erden geben sollte, dann würde man diese dort finden. Entlang der Seen und Wasserfälle schlängeln sich die schmalen Holzplanken und Stege. Unablässig rauscht und plätschert das Wasser. Die ganze Farbpalette scheint sich im Spektrum zwischen Türkis und Grün zu bewegen. Andere Farben kommen nicht vor. Dafür sind die Formen und Strukturen der Bäume und Blätter umso vielfältiger. Ach was, das Ganze ist ein Beispiel für die Vollkommenheit der Natur. Selbst wenn mit uns einige unverdrossene Touristen durch diese Landschaft laufen, so fühlen wir uns doch sehr für uns und mit der Natur verbunden. Der Regen stört uns nicht, aber wir müssen auf unsere Kameras aufpassen. Ohne zu fotografieren würde es dann doch nicht gehen.

1949 wurde der Nationalpark im hügeligen Karstgebiet Mittelkroatiens gegründet. 1979 wurden die Plitvicer Seen dann als eines der ersten Naturdenkmäler in das UNESCO-Weltnaturerbe aufgenommen. Im Laufe der Zeit verändern sich die Seen und Wasserfälle, da sich Mineralien und Pflanzen auf den im Wasser liegenden Kalksteinen ablagern. Aus diesem Kalktuff bildet sich dann langsam Travertin. So entstehen für das Wasser erste Hindernisse und Barrieren und es sucht sich einen anderen Weg durch die Karstlandschaft. Das Türkis des Wassers wird durch das Kalkgestein am Grund der Seen hervorgerufen.

 

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Wenn man im Süden von Potsdam, vom Drewitzer Nuthedamm kommend, in Richtung Industriegebiet fährt, entdeckt man kurz hinter der Nuthebrücke, auf der rechten Seite, auf einem städtischen Bauhof, ein Denkmal, das viele Jahrzehnte (von 1977 - 2010) im Zentrum der Stadt an exponierter Stelle stand. (Im Zuge von Bauarbeiten wurde das Kunstwerk der Ostmoderne abgebaut.) Es sind die Einzelteile der „Transparenten Weltkugel“ von Günter Junge. Es ist ein trauriger Anblick, der sich einem bietet. Direkt am Zaun gelagert, von keiner Plane geschützt, sieht es aus, als stünde das Denkmal kurz vor der Verschrottung. Teilweise liegen auf den schön geformten Buchstaben auch schon halbe Baumstämme. Dabei gibt die Stadt Potsdam für dieses Denkmal einen Standort an, der so gar nicht mit der Realität übereinstimmt! In der Broschüre „Kunst im öffentlichen Raum – Potsdamer Innenstadt“ wird als neuer Ort der Hof des Oberstufenzentrums am Ulanenweg angegeben. Schade ist es um dieses Kunstwerk. Die „Transparente Weltkugel“ besteht aus zwei Zitaten. Die 11. Feuerbachthese von Karl Marx: „Die Philosophen haben die Welt nur verschieden interpretiert; es kommt aber darauf an, sie zu verändern.“ und der Schlusssatz aus Goethes Faust (II.Teil): „Alles Vergängliche ist nur ein Gleichnis.“ sind miteinander verbunden und bilden die Kugelform. In der erwähnten (sehr lesenswerten) Broschüre beschreibt der Autor Dirk Alexander Schermer auch den philosophischen Kern. „Die Zitate werden zum Sinnbild des immerzu strebenden schöpferischen Menschen und dass Vergängliches ein Gleichnis für Wissen und Macht ist, welches Neues erschaffen kann, wenn man die richtigen Schlüsse zieht.“

 

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Das war nur ein Moment, nur ein Hauch von Glück, nur ein Augenblick, dass ich in Deine Augen sah, so nah. – Mit diesen Worten wurde Manfred Krug angekündigt, von einem der Redner, die anlässlich der Filmpreisverleihung der Paula den famosen Sänger, Schauspieler und auch Schriftsteller ehren wollten. „Stimmt nicht“ – rief Manfred Krug dazwischen und brachte damit den Redeschwung aus dem geplanten Rhythmus. „Es heißt nicht Hauch von Glück, sondern Augenblick.“ – „Nein, nein. Es heißt Hauch von Glück, Herr Krug. Ich hab das Lied doch gestern noch gehört. Jetzt ist mein ganzer Übergang weg.“ Als ich heute dieses Lied nachhörte, stellte ich fest, dass sie beide Recht hatten. Der Hauch und der Augenblick überlagern sich, die Sätze wurden so gemischt, dass es sich anhört, als würden zwei Personen singen. Aber egal. Es gab so viel zu sehen und zu hören an diesem Vormittag im Ludwig-Erhard-Haus der IHK Berlin, von Manfred Krug, mit Manfred Krug, über Manfred Krug, dass ich zum Schluss ganz gerührt war von allem. Das Schönste war aber natürlich, als Manfred Krug sich für all die ehrenden Worte bedankte, in dem er mit Uschi Brüning auf die kleine Bühne ging, die Band dort bereits bereit war, und mit der tollen Jazzsängerin zwei Lieder sang, die er vorher noch als Abschiedslieder bezeichnet hat. „Mach´s gut, ich muß gehn (Baby, It's Cold Outside)“ und „Ade“. Hoffentlich wird das mit dem Abschied noch eine ganze Weile hinausgeschoben. Das mit dem Abschied von der Bühne und überhaupt...

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Manfred Krug und seine Frau Ottilie.

 

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Manfred Krug im Gespräch mit Knut Elstermann.

 

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Manfred Krug mit Uschi Brüning.

 

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Sonntagvormittag. Noch hängt Nebel im Wald. Im Hintergrund steht eine Ruine, die einst zu dem ausgedehnten Gebäudekomplex der Lungenheilstätten Beelitz gehörte. Das Sonnenlicht bringt das Laub so richtig zum Leuchten. Waren diese Häuser noch vor einigen Jahren eine Art Geheimtipp für Fotografen und andere an Ruinen und Geschichte interessierte Menschen, so wird seit wenigen Wochen der Wald rund um die darin befindlichen, verfallenden Gebäude von vielen Touristen besucht. Inmitten des Waldes erhebt sich ein Baumwipfelpfad, teilweise direkt über ein Gebäude hinweg errichtet. Und so kommen an den Wochenenden viele Besucher um sich (gefahrlos von dem Steg aus) das Gelände und die Häuser anzusehen. Das Geheimnisvolle und auch Verbotene ist zwar weg. Aber vielleicht ist es ein guter Weg, um weitere Gebäude der Lungenheilstätten aus der Gründerzeit vor dem Verfall zu bewahren, indem man dieses große Interesse schafft. Aber erst einmal war über den Wolken nichts mehr zu spüren vom herbstlichen Nebel. Weit leuchteten die Blätter der Eichen und Buchen. Und man konnte noch einmal richtig die Sonne genießen.

 

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