Die Ankunft der Fähre in Tórshavn, der Hauptstadt der Färöer, ist für 22 Uhr geplant. Also gibt es einen langen Tag an Bord und auf See natürlich. Die Nacht verlief gut. Nach dem Aufwachen hatte ich das Gefühl, dass das Schiff schlingert. A. sagt dazu „Standschwierigkeiten“, weil man gefühlt etwas aus dem Gleichgewicht gerät beim Laufen. Aber der Kaffee lockte sehr und auch die zweite Tasse, die wir uns jeder holten, blieb im Gefäß. Die Teller waren auf der Anrichte befestigt, damit sie nicht ins Rutschen kommen. Wir sind ziemlich dicht an den Shetlandinseln vorbeigekommen. Sie sind größer als gedacht und deutlich bewohnt. Nach einem ausgiebigen und guten Frühstück war das Passieren der schottischen Inselgruppe schon ein Tageshöhepunkt, interessant mal wieder Land zu sehen. Möwen und Basstölpel begleiteten das Schiff. Sie sind wahre Flugkünstler, so wie sie sich gegen den starken Wind behaupten. Die letzte Insel, die wir sahen, war Foula.
Von diesem Punkt sind es dann noch einmal 8-9 h zu den Färöer Inseln. Eine lange Zeit. Schön, dass man sich in einer eigenen Kabine ausruhen kann. Wir haben uns Gott sei Dank gegen die Frauen- und Männerschlafsäle entschieden. Der Wind laugte uns richtig aus. Aber auch die Reisetabletten machten sehr müde. Dann gab es doch noch eine größere Aufregung. Ich habe Wale gesehen. Erst nur die Fontänen, die ich nicht richtig deuten konnte, weil ich so überrascht war. Und dann wurde aus diesem Undefinierbaren ein Wal, der auf die Fähre zuschwamm und erst kurz vorher abdrehte. Es war das erste Mal in meinem Leben, dass ich so etwas sah. Je mehr wir uns den Färöer Inseln näherten, desto weiter senkte sich die Sonne und verzauberte die Inseln mit dem Sonnenuntergangslicht. Es war eine schöne Stimmung. Der Wind war nicht mehr so stark bei der Einfahrt in den Fjord. Wir konnten in Ruhe fotografieren.