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Geschichten über Bilder, die irgendwann irgendwo s o n s t entstanden sind.

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In diesem Jahr wird sich der Mauerfall zum 25. Mal jähren. Dieses Datum ist natürlich äußerst bedeutsam. Den vielen Abhandlungen und Erinnerungsveranstaltungen, die kommen werden, will ich nicht vorgreifen. Zeigen will ich nur dieses aktuelle Bild von Andreas Bauer. Er hat es „Blühende Landschaften“ genannt. Und es ist an einem der letzten Tage des Jahres 2013 entstanden, in Cottbus, im Stadtteil Sandow, einem DDR-Neubaugebiet. Neben den vielen, wirklich positiven Entwicklungen des letzten Vierteljahrhunderts, gibt es nach wie vor Verblühtes. Es sind Orte, an denen sich Alltägliches der Menschen ereignete: Leben, Lieben, Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Kinder großziehen, Lachen, Weinen – an denen jetzt nichts mehr geschieht, oder nur sehr wenig, die abgerissen sind oder verfallen. Manchmal sind es nur scheinbar unbedeutende ORTE, wie z.B. ein Blumengeschäft in einem Wohngebiet. Aber manchmal sind es (fast) aufgebene REGIONEN in den Randgebieten. Nicht von den dort lebenden Menschen, sondern von der Treuhand aufgegeben, wie die Stadt Wittenberge, im Nordwesten Brandenburgs. Hundertjährige Industrie mit Tausenden (hochqualifizierten) Arbeitsplätzen ist nicht nur verblüht, sondern mit „Unkraut-Ex“ regelrecht ausgerottet worden. Aber es gibt auch dort Menschen, die die vergiftete Erde ausgetauscht haben und so Neues erblühen lassen.

 

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Foto: Andreas Bauer. Detail der alten Leuchtwerbung eines Blumenladens in Cottbus. Die gläsernen Neonröhren sind nicht mehr vorhanden. Übrig sind die lackierten Blechkörper. Alte Neonwerbung, die gerettet wurde, kann im Buchstabenmuseum in Berlin besichtigt werden. Besondere Exponate werden auch restauriert.

 

 

 

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