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Geschichten über Bilder, die irgendwann irgendwo s o n s t entstanden sind.

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Die erschöpfte Museumsbesucherin sitzt am Ende der Besichtigung auf der Bank vor der Wandzeitung des MMM Firmian. Und schon beim ersten Blick auf die Tafel entdeckte sie den merkwürdigen Zufall: Ausgerechnet den Besuch Reinhold Messners im November 2003 in Potsdam, im Autohaus Ehrl (!), wählte der Wandzeitungsredakteur aus, um ein Beispiel für Messners zahlreiche Auftritte und Vorträge zu zeigen. Ach übrigens war der Fotograf dieses Fotos und geschätzte Begleiter der Museumsbesucherin damals einer der begeisterten Zuschauer im Autohaus. Ob er sich im Anschluss ein Autogramm holte, entzieht sich der Kenntnis.

 

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MMM Firmian (Schloss Sigmundskron bei Bozen). Foto: Andreas Bauer

 

 

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In der Markthalle von Riga riecht es nach Fisch. Es ist nicht nur eine gewöhnliche Markthalle, sondern ein riesiger Zentralmarkt aus fünf ehemaligen Zeppelinhallen, die sich in der Moskauer Vorstadt befinden. Neben all dem Gemüse, den vielen russischen Waren, ja sogar der Kwaswagen ist noch zu finden, sind es die Fischstände, die natürlich neben den Einheimischen auch viele Touristen anlocken. (Warum geht man als Fremder eigentlich immer in Markthallen in den besuchten Städten?) Aber gerade dort ist eine Serie von Bildern entstanden, die zu meinen Lieblingsbildern gehört. Frauen mit Häubchen dekorieren ihre geräucherte Ware wie ein Gesteck oder einen Strauß Blumen um die werte Kundschaft anzulocken. Ich bin fasziniert und fotografiere solange, bis ich missbilligende Blicke bemerke. Zweimal war ich in den letzten Jahren mit Freunden in Riga und zweimal habe ich die Markthalle besucht – jedoch nie einen Fisch mitgenommen. Apropos Kwas, ich habe ja dieses gegorene Getränk nie getrunken, weder in Moskau, Kiew oder Riga. Ich hatte immer Angst um meinen Magen. Aber A. erinnert sich lebhaft an die Kelle aus dem großen Kwas-Tankwagen, aus der alle zu trinken bekamen, wenn der Durst groß war und die Hitze unerträglich, z. B. in Taschkent, in der ehemaligen Sowjetunion.

 

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Markiert in: Mensch Porträt Riga Stadt Urban
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Menschen zu fotografieren ist nicht meine Stärke. Trotzdem habe ich es dieses Mal gewagt. Wagen müssen. Noch kurz vor Ostern, und gleich heute, besuchten uns im Berufsbildungswerk zwei Mitglieder des Deutschen Bundestages, zwei Frauen wohlgemerkt. Beide wollten unser Haus kennenlernen, d. h. bestimmte Ausbildungsbereiche wie die Holz- und Metallbearbeitung oder den Bereich Druck und Medien. In den Werkstätten herrscht (fotografisch gesehen) schwieriges, punktuelles Kunstlicht vor. Draußen, beim Spaziergang über das Gelände, war es grau, teilweise schneite es sogar. Also Lichtverhältnisse, die ich nicht so sicher beherrsche. Schwierig natürlich auch, dass sich die Menschen ständig bewegen und man als Fotografin eher vorsichtig aus dem Hintergrund agieren muss. Aber ich hatte Glück: Beide Frauen, Andrea Voßhoff und Cornelia Behm (ich mache jetzt keine Parteienwerbung), waren (scheinbar) ohne Stress ganz auf die Jugendlichen eingestellt. Beide nahmen sich mehr Zeit als ich erwartet hatte, ließen sich von den Jugendlichen in Ruhe verschiedene handwerkliche Arbeitsgänge vormachen und erklären – und was für mich als Amateurfotografin sehr gut war – sie waren ruhig genug und konnten gelassen  Kameras aushalten. Die ausgestrahlte Empathie einzufangen war dann also gar nicht so schwer.

 

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Andrea Voßhoff (MdB), März 2013, Berufsbildungswerk Potsdam

 

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Cornelia Behm (MdB), April 2013, Berufsbildungswerk Potsdam

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