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Geschichten über Bilder, die irgendwann irgendwo s o n s t entstanden sind.

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In Kassel gibt es seit ein paar Jahren ein neues Museum, die GRIMMWELT Kassel. Es ist den Brüdern Grimm gewidmet. Es ist ein richtiges Märchen- und Sprachschatzhaus, aber auch medial und interaktiv. Es ist oberhalb der Stadt gelegen. Von dort hat man einen weiten Blick in das sanft gewellte Bergland. Der Neubau hat eine große Terrasse und auch im Winter kann von innen der Ausblick durch ein riesengroßes Fenster erlebt werden. Im Inneren der Ausstellungsräume wird es dann allerdings labyrinthisch. Es lässt sich nie alles auf einmal ansehen. Verschlungene Pfade führen durch die geheimnisvolle Welt der Märchen. Und das besondere Verhältnis der Brüder Grimm zur Sprache kann man in dem anderen Teil des Museums  nachvollziehen.  Kunstvolle Papierinstallationen lassen genügend Raum für Entdeckungen. Bereits seit 15 Jahren sind die gesammelten Werke von Jacob und Wilhelm Grimm in das UNESCO-Programm „Memory of the World“ (Weltdokumentenerbe) aufgenommen.

 

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 Blick auf Kassel.

 

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Blicke in die Ausstellungsräume und auf die Papierinstallationen.

 

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Eine unbekannte Bauhaus-Station erlebten wir anläßlich des 100jährigen Bauhausjubiläums in Cottbus. Im ehemaligen Dieselkraftwerk, seit einiger Zeit das Brandenburgische Landesmuseum für moderne Kunst, fanden zeitgleich drei Ausstellungen zum Thema unbekannte Moderne statt.

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Außenansicht des ehemaligen Dieselkraftwerks in Cottbus, heute Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst (zusammen mit Frankfurt/Oder).

 

Fotografien, Grafiken, Gemälde, Infografiken, die relativ unbekannt waren, vermittelten einen Überblick über die neue Urbanität der 1920er Jahre und waren in der gezeigten Vielfalt überwältigend. Schade, dass es dazu keinen Katalog gab.

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Das war bei dem zweiten Ausstellungsteil „Das Bauhaus in Brandenburg. Industriedesign und Handwerk im Zeichen der Moderne“ anders. Neben den wunderbaren Originalexponaten, konnte man im Anschluss im Katalog viele interessante Details nachlesen. In Brandenburg gab es natürlich auch viele Strömungen, Dinge des täglichen Gebrauchs formschön und industriell herzustellen. Vorgestellt wurden „die genossenschaftlich organisierte Handwerkersiedlung Gildenhall bei Neuruppin, die Keramikproduktion in Velten und Marwitz nördlich von Berlin, Kooperationen mit der Kunststoff produzierenden Roemmler AG in Spremberg und mit der Glasindustrie in Weißwasser (als Kreisstadt im ehemaligen Bezirk Cottbus und wichtiger Eckpfeiler der Industriekultur in der Lausitz). Hinzu kommen Aktivitäten im Bildungsbereich in Frankfurt (Oder) mit der Pädagogischen Akademie und dem Musikheim sowie die Initiativen des Potsdamer Verlags Müller & I. Kiepenheuer, der sich auf vielfältige Weise für die Propagierung von Bauhausideen einsetzte.“ (Quelle: https://www.blmk.de/programm/unbekannte-moderne-bauhaus-brandenburg-design-handwerk-ausstellung). Besonders beeindruckend war der Einblick in die Glasproduktion in der Tradition des Bauhauses anhand der Exponate. Man sah aber auch die exzellent geformten Vorläufer der Keramiken, die in Velten hergestellt wurden. Dort wo wenig später Hedwig Bollhagen mit ihrer Keramik sehr berühmt wurde.

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Der dritte Ausstellungsteil: „Im Hinterland der Moderne. Spuren des Neuen Bauens diesseits und jenseits der Oder.“ standen Bauwerke, die in ihrer Architektur der Moderne entsprachen, im Mittelpunkt. Natürlich ist das der Cottbuser Ausstellungsort, das Dieselkraftwerk, selbst. Aber auch eine Schule in Cottbus, ganz im Stil des neuen Bauens errichtet, ist ein herausragendes Beispiel für Bauhaus-Kunst in Brandenburg.

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Interessante architektonische Details im Inneren des ehemaligen Dieselkraftwerks zeigen die Eleganz und Ausdrucksstärke der Moderne.

 

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1930 wurde der Bau als Gemeindeschule VII eingeweiht. Die Schule galt zur ihrer Zeit als ein Neubau von außerordentlicher Qualität und war zugleich das bis dahin modernste städtische Schulgebäude. Der im Bauhausstil gehaltene Komplex war auf Beschluss des Cottbuser Magistrats erbaut worden. Heute heißt die Schule Bauhausschule und ist eine Grundschule und Schule mit dem sonderpädagogischen Förderschwerpunkt körperlich-motorische Entwicklung. (Quelle: Bauhausschule Cottbus)

 

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100 Jahre Bauhaus. Ein Jubiläum, das ebenfalls das ganze Jahr andauerte und sich auf alle Fälle, wie auch 30 Jahre Friedliche Revolution, kaum fassen lässt. Wir konnten uns nur einige wenige Punkte vornehmen, um eine Ahnung von der gewaltigen Dimension der Bauhaus-Wirkung zu erhalten. Filmisch begleitet wurde das Jubiläumsjahr durch Spielfilme im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, die ein wenig die Frauen des Bauhauses in den Mittelpunkt rückten. In der Realität schafften es die Städte Weimar und Dessau jeweils ein neues Bauhaus-Museum zu bauen und inhaltlich zu füllen.

 

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Ausschnitt aus einer Installation im Bauhaus-Museum Dessau.

 

Das Bauhaus-Museum in Dessau belebt das Zentrum sehr. Gerade wenn man ein spätes Zeitfenster für den Besuch des Museums erwischt, und vorher die Gelegenheit hat, sich im Zentrum umzusehen, merkt man wie positiv sich dieses Museum auf die Urbanität des Zentrums auswirkt. Natürlich hat das neue Museum nicht die Aura der Authentizität der „echten“ Bauhausschule, aber für die Bewahrung der einzigartigen Exponate ist das neue Museum sicherlich der bessere Ort.

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Im Eingangsbereich des neuen Bauhaus-Museums Dessau.

 

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Nachbau einer Figurine aus dem Bauhaus im Bauhaus-Museum Dessau. 

 

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Detail einer Webarbeit im Bauhaus-Museum Dessau. 

 

Das Innere des neuen Bauhaus-Museums in Weimar haben wir nicht gesehen. Von außen wirkt das Gebäude am Tage etwas abweisend. Am Abend leuchten die in die Fassade eingelassenen Lichtbänder und werten die kastenförmige Architektur des Museums auf. Weimar selbst hat so eine phänomenale Museums- und Ausstellungsdichte, dass uns keine Zeit für die neue Bauhaus-Präsentation blieb. Wir interessierten uns für das Neue Museum. Zu empfehlen ist die neue Ausstellung im ehemaligen herzöglichen Neuen Museum. Die Moderne in Weimar beginnt nicht schlagartig mit Gropius, so wie es oft medial vermittelt wird. Die künstlerisch interessierte Bürgerschaft Weimars und die Ideen und die Zusammenarbeit des Trios Elisabeth Förster-Nietzsche, Harry Graf Kessler und Henry van de Velde, bildeten die wichtige Grundlage für die Gründung des Bauhauses.
Die Beziehungen der Drei werden anhand filmischer Sequenzen und originaler Ausstellungsexponate kritisch beleuchtet. Zusammenhänge werden klar und beim Betrachten der Objekte erschließt sich eine neue Dimension. Die Entwicklung der Jahre vor der Schaffung des Bauhauses in Weimar wird sehr überzeugend präsentiert.

 

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Außenansicht des Bauhaus-Museums Weimar. 

 

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Treppenhaus der Bauhaus-Universität Weimar. 

 

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Ausstellung im herzöglichen Neuen Museum Weimar.

 

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 Ausstellung im herzöglichen Neuen Museum Weimar.

 

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Augmented Reality (zeigt unvollendete Entwürfe von Henry van de Velde) im herzöglichen Neuen Museum Weimar.  

 

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Seit Anfang April gibt es eine Ausstellung mit Fotos von mir im Berufsbildungswerk im Oberlinhaus in Babelsberg. Die Bilder werden noch bis zum 31. Juli zu sehen sein. Zur Eröffnung der Ausstellung gab es eine sehr schöne Rede meines Kollegen Carsten Donath, die mich und die Fotos vorstellte. Hier ein kleiner Auszug: „Überall in der Natur, im täglichen Leben kommt Dualität als eine treibende Kraft  vor. Sie verbindet zwei gegensätzliche Pole zu etwas Neuem. Ohne diese ständige Wechselwirkung würden wir im Leben nicht weiterkommen. Weiblich – männlich, hell – dunkel, bewusst – unbewusst, Kraft – Schwäche, stark – zerbrechlich, Glück – Trauer. Dementsprechend zeigen die Bilder die bewusste und unbewusste Schönheit, Liebe, Zärtlichkeit und Kampf, Schwarz und Weiss.“

Oft sind es die unauffälligeren Dinge des Lebens, die mich zum Fotografieren auffordern. Ich arbeite beruflich viel mit Bildern, indem ich sie bei der Gestaltung von Broschüren oder Flyern verwende. Ich nutze jeden Tag Bilder und kann mich nicht daran satt sehen. Und doch ist das Fotografieren nach wie vor ein guter Ausgleich zur täglichen Computerarbeit. Die in der Ausstellung präsentierten Bilder sind in den letzten Jahren entstanden. Nicht alle paarweise zusammengestellten Fotos sind auch wirklich in diesem Kontext fotografiert worden. Oft erinnere ich mich wieder an ein bereits aufgenommenes Bild, wenn ich ein neues Foto mache. Dann stelle ich diese beiden Bilder zusammen und lasse sie miteinander „sprechen“. Architektur, kleine Details, Landschaften, Stillleben oder Strukturen sind Themen, die ich gern fotografiere. Meine Sichtweise ist eher von zurückhaltender Beobachtung gekennzeichnet. Im paarweisen Zusammenspiel von zwei Bildern entsteht ein Wechselspiel für den Betrachter. Es können sich Fragen ergeben nach dem Warum. Unwillkürlich sucht der Betrachter Gemeinsamkeiten oder Unterschiede.

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Links: Ordnung!
Rechts: Chaos?

 

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Links: Wasserturm in Eberswalde, 1917/1918 von Paul Mebes erbaut, versorgte das Messingwerk mit Trink- und Betriebswasser.
Rechts: Bismarckturm in Burg im Spreewald, 1915 bis 1917 von Bruno Möhring erbaut.

 

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Links: Am Günzer See bei Altenpleen im Landkreis Vorpommern-Rügen.
Rechts: Ruinen in Belchite in der Provinz Saragossa, Spanien.

 

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Links: Teile des Gastronomiegeschirrs »Rationell«, oft als Mitropatasse bezeichnet. 1969/70 in der DDR von Margarete Jahny und Erich Müller entworfen.
Rechts: Cappuccino im Café Sénéquier, 1887 in Saint-Tropez (Frankreich) geründet.

 

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Links: Am Bodensee, Sommermorgen.
Rechts: Am Bodensee. Licht fällt durch eine gefräste Stahlplatte, die am Ufer steht.

 

 

 

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