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Geschichten über Bilder, die irgendwann irgendwo s o n s t entstanden sind.

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Ein Titelbild der tollen Zeitschrift „Der Fritz“ hat es mir angetan. Drei nicht mehr ganz junge Menschen strahlten etwas aus, dass mich neugierig machte. Die brandenburgische Provinz fasziniert mich sowieso: Egal ob Templin, Rheinsberg oder Kloster Zinna, es gibt Orte, da bin ich mehr als einmal in meinem Leben. Nun sollten wir auch reif sein für die Insel im Kyritzer Untersee, die seit Mai 2014 neu erobert wurde, von den Dreien, die im Beitrag des „Fritz“ so von ihrem Traum schwärmten. Was gibt es auf der Insel? Eine backsteinrote Gastwirtschaft, mit dem Flair der 1920er Jahre, viele Stege am Wasser zum Beine ins Wasser baumeln, Schafe, die das Gras schön kurz halten, uralte Bäume, an deren stärksten Ästen Schaukeln hängen, die auch Erwachsene aushalten, originelle Speisen und hippe Getränke – und ein toll gemischtes Publikum. Das sind die Kyritzer, die sich mit Handschlag begrüßen und die etwas zurückhaltenden „Berliner“. Also, es gibt beim kalten Weißwein richtig etwas zum Beobachten. Und alle 20 Minuten bringt der Fährmann neue Leute. Am 22. August gab es sogar einen unglaublichen Höhepunkt: ein richtiges Fest für ALLE, den Kyritzer Bootskorso und die Insel lag mittendrin, mit toller Musik und wunderbar farbigen Illuminationen. Die Boote, die die Insel umkreisten, waren ebenso fantasievoll geschmückt und beleuchtet. (Die meisten Boote waren übrigens batteriebetrieben und so wehte nur die Musik über den See und es machte einen sehr harmonischen Eindruck.) Ich bin gespannt, wann es mich wieder einmal auf die Insel zieht!

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Im Hintergrund, das kleine Boot, ist die Fähre, die den Transport zur Insel übernimmt.

 

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Die Gastwirtschaft liegt direkt am Wasser, aber schön schattig unter den alten Bäumen.

 

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Und das sind sie, die „Rasenmäher“. 

 

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Beim Bootskorso stimmte der Kyritzer Shantychor Stella Maris auf den Abend ein. (Wann habe ich eigentlich das letzte mal vorher Shanties gehört?)

 

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Aber es gab auch die leiseren Töne auf dem Piano. 

 

 

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Ich war das erste Mal zur alljährlich stattfindenden Schlössernacht im Park Sanssouci. Ich war nicht allein unterwegs, mit mir gab es ca. 30 000 weitere Besucher. Der Sommer war trotz August in einen nieselfeuchten Herbst übergegangen. Man hätte sich statt der schier grenzenlosen Auswahl an Bowle mit Melone, Erdbeeren, Ananas usw. lieber einen heißen Tee oder einen Glühwein gewünscht. Romantisch fand ich die Schlössernacht nicht. Dazu musste an allen Ecken und Enden zu viel Infrastruktur für die vielen Gäste aufgebaut werden. Das schmälerte schon den Gesamteindruck. Wahrscheinlich kann man sich an schönere Stunden im Park erinnern. Aber es gab trotz  allem auch ein paar bezaubernde Momente. Im Freundschaftstempel, den Friedrich II. zum Gedenken an seine Lieblingsschwester Wilhelmine von Bayreuth erbauen ließ, lasen Katharina und Anna Thalbach aus Briefen des Preußenkönigs. Katharina Thalbach las aus Briefen, die Friedrich an Voltaire geschrieben hat und Anna Thalbach hat aus Briefen Friedrichs an besagte Wilhelmine vorgelesen. Doch je dunkler es wurde, desto mehr begannen die Schlösser zu strahlen, und der profane Rest verschwand in der Finsternis.

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Katharina und Anna Thalbach lesen. Im Hintergrund ist die Marmorskulptur der Markgräfin Wilhelmine von Bayreuth zu sehen.

 

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Verschiedenfarbig angestrahltes Chinesisches Teehaus. (Foto: Andreas Bauer)

 

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Schloss Charlottenhof und die Spiegelung im Wasserbassin.

 

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Im letzten Jahr habe ich schon einmal von Sachsen und Preußen erzählt, als ich Bilder vom Schloss Hubertusburg an dieser Stelle gepostet habe. In diesem Jahr geht es nun weiter mit der preußisch-sächsischen Geschichte. Anlass ist die erste Brandenburgische Landessausstellung im Schloss Doberlug, die sich mit den Auswirkungen des Wiener Kongresses (1814-1815) beschäftigt. Da Sachsen auf der „Verliererseite“, nämlich Napoleons Seite stand, verlor Sachsen viele Gebiete an Preußen und aus war es dann mit dem sächsischen Glanz in den ehemaligen nördlichen Landesteilen, die seit dem das südliche Brandenburg bildeten. Als jetzt im Juni die Ausstellung eröffnet wurde, gab es ein pompöses Eröffnungsfest mit Sekt, Musik und Schauspiel. Das Cottbusser Staatstheater hatte an mehreren Plätzen auf dem ausgedehnten Schloss- und Kirchenareal kleine Bühnen aufgebaut und spielte Szenen aus verschiedenen Theaterstücken, die diesen besonderen preußisch-sächsischen Teil der Geschichte zum Thema hatten. Und auch die beiden Ministerpräsidenten von Brandenburg und Sachsen, Dietmar Woidke und Stanislaw Tillich, beide in der Nieder- und Oberlausitz geboren, machten mit ihren etwas ironischen Eröffnungsreden mit, beim preußisch-sächsischen „Theater“. Auch wenn der verbale Schlagabtausch der Politiker eher erfolgreiche und nicht erfolgreiche Flughäfen der heutigen Zeit betraf. Und es geht weiter im preußisch-sächsischen Kultursommer. Ich bin ins Kabarett eingeladen: Eine Preußin ein Wort, ein Sachse ein Wörterbuch.

 

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Renaissanceschloss Doberlug, gebaut im 17. Jahrhundert für die sächsischen Kurfürsten als Jagdresidenz.

 

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Obwohl es ein Zusammentreffen zwischen dem preußischen König Friedrich II. und dem sächsischen Kurfürsten August den Starken in dieser Konstellation nie gegeben hat, war es trotzdem ein amüsanter Dialog der beiden, dem man beim Eröffnungsfest lauschen konnte.

 

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Vorbereitung einer Szene aus: „Der Kongress tanzt“ (nach dem alten UFA-Film aus dem Jahr 1931).

 

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Szene aus der Novelle: „Michael Kohlhaas“, von Heinrich von Kleist, in der es u.a. um die unberechtigte Forderung nach einem Passierschein geht, um die Grenze zwischen Brandenburg und Sachsen überschreiten zu können.

 

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Szene zwischen einem preußischen Offizier und der sog. Schwarzen Witwe, aus Heiner Müllers Theatertext: „Leben Gundlings Friedrich von Preußen Lessings Schlaf Traum Schrei“.

 

 

 

 

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So sieht er aus, der Frühling im Land Brandenburg. Rapsfelder, so weit das Auge reicht. Die Luft ist erfüllt von süßlichem Geruch der gelben Blüten und dem scheinbar gefährlichen Summen und Brummen der Bienen. Das Schild steht da nicht ohne Grund. Denn kaum näherte ich mich den Öffnungen des Bienenwagens, schon war ich umschwirrt von den Insekten. Also lieber von weitem fotografieren und über den passenden Farbkontrast des Warnschildes nachdenken.

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Bienenwagen in Krieschow bei Vetschau.

(Für eine vergrößerte Abbildung – bitte hier klicken.)

 

 

 

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